Wie funktioniert ein 360 Foto?
Bei einem 360 Foto wird eine Reihe von Aufnahmen eines Produkts aus verschiedenen Blickwinkeln gemacht, normalerweise alle paar Grad um die horizontale Achse. Diese Einzelaufnahmen werden dann zu einer interaktiven Präsentation zusammengefügt.
Der Nutzer kann das Produkt durch Klicken und Ziehen mit der Maus oder durch Wischen auf dem Handy „drehen“. Dadurch kann der Eindruck entstehen, dass er das Produkt in der Hand hält und es dreht, um es von allen Seiten zu betrachten.
Das 360 Foto – was wird es ersetzen?
Derzeit wird die Rolle der 360 Foto allmählich von einfacher zu bedienenden Videoaufnahmen abgelöst.
Sie sind zwar eine anspruchsvolle Technik, bieten aber die Möglichkeit einer einfacheren Umsetzung in einem Online-Shop. Videos bieten außerdem völlig flüssige Bewegungen, oft mit einer Rate von 60 Bildern pro Sekunde, was bei 360 Foto nicht möglich ist.
Du kannst den hochauflösenden Film leicht in eine GIF-Animation umwandeln, die ebenfalls ein Ersatz für 360 Foto ist.
Verfahren zur Erstellung von 360 Fotos
Automatische Drehplattformen
Automatische Drehplattformen werden vor allem in professionellen Fotostudios für die Erstellung von 360 Foto eingesetzt. So funktioniert der Prozess:
- Einrichten des Produkts: Das Motiv wird auf der Drehplattform platziert.
- Aufstellen der Ausrüstung: Sie wird auf einem Stativ aufgestellt und die Beleuchtung wird genau eingestellt.
- Programmierung der Plattform: Die Plattform wird so programmiert, dass sie sich um einen bestimmten Winkel dreht (z.B. alle 10 Grad).
- Synchronisierung mit der Kamera: Die Plattform wird mit der Kamera synchronisiert, um nach jeder Drehung automatisch Fotos zu machen.
- Aufnahme einer Reihe von Fotos: Die Plattform dreht sich und die Kamera nimmt die Bilder auf, wobei in der Regel 36 (alle 10 Grad) oder 72 (alle 5 Grad) Aufnahmen entstehen.
Der Vorteil von automatischen Plattformen ist die Präzision und Wiederholbarkeit bei der Erstellung von 360 Foto. Sie sind ideal, um eine große Anzahl von Produkten zu fotografieren und die Konsistenz des gesamten Katalogs zu gewährleisten.
Manuelle Drehplattformen
Für kleinere Unternehmen oder Produktfotografen, die mit der 360 Foto beginnen, sind manuelle Drehbühnen eine wirtschaftliche Alternative. Der Prozess ist ähnlich, erfordert aber mehr manuelle Arbeit:
- Aufstellen des Produkts: Das Objekt wird auf die handgeführte Drehplattform gestellt.
- Markieren von Winkeln: Die Drehpunkte werden auf der Plattform markiert (z.B. alle 10 Grad).
- Manuelle Drehung: Der Fotograf dreht die Plattform manuell zu jedem markierten Punkt.
- Bilder aufnehmen: Nach jeder Drehung löst der Fotograf den Verschluss der Kamera manuell aus.
Dieses Verfahren ist zwar zeitaufwändiger, kann aber mit der richtigen Sorgfalt ebenso gute Ergebnisse liefern. Die Erstellung eines 360 Foto auf diese Weise ist die optimale Option für kleine Unternehmen. Es ist auch die Eintrittskarte zur 360-Fotografie für individuelle und einzigartige Gegenstände.
360 Foto ohne rotierende Plattform
In manchen Fällen, vor allem bei größeren Objekten, ist es möglich, 360 Fotos ohne Plattform zu erstellen:
- Kreismarkierung: Ein Kreis um das Produkt wird auf dem Boden markiert.
- Bewegen der Kamera: Sie bewegt sich um das Produkt und nimmt in gleichen Abständen Bilder auf.
- Verwendung eines Stativs: Um eine gleichmäßige Höhe und Entfernung zu erreichen, wird oft ein Stativ auf Rädern verwendet.
Diese Methode eignet sich für große Objekte wie Möbel oder Autos, erfordert aber viel Präzision und Erfahrung seitens des Fotografen.
Ausrüstung und Werkzeuge für die Erstellung von 360-Fotos
Um hochwertige 360 Foto zu erstellen, brauchst du die richtige Ausrüstung:
- Kamera: oder mit Fernauslösemöglichkeit.
- Objektiv: Normalerweise werden Objektive mit mittlerer Brennweite (35-50 mm) für eine natürliche Wiedergabe des Seitenverhältnisses verwendet.
- Drehbare Plattform: Automatisch oder manuell, je nach Bedarf und Budget.
- Beleuchtung: Normalerweise werden Studioleuchten mit Softboxen für weiches, gleichmäßiges Licht verwendet.
- Hintergrund: Gleichmäßig, meist oder neutral, damit er nicht vom Produkt ablenkt.
- Stativ: Ein stabiles Stativ ist wichtig, um die Konsistenz der Aufnahmen zu gewährleisten.
- Software: Um die Bilder zu einer interaktiven 360°-Präsentation zu kombinieren (z. B. WebRotate 360, Sirv, Arqspin).
Post-Produktionsprozess
Nach den Aufnahmen ist die Nachbearbeitung ein wichtiger Schritt:
- Die Bildauswahl: Auswahl der besten Aufnahmen aus der Serie.
- RAW-Bearbeitung: Grundlegende Korrektur von , und Kontrast.
- Retusche: Entfernen von Unvollkommenheiten, Staub oder unerwünschten Reflexionen.
- Zuschneiden: Sicherstellen, dass das Produkt in jedem Bild zentriert ist.
- Kombinieren von 360-Fotos: Mit einer speziellen Software eine interaktive Präsentation erstellen.
- Web-Optimierung: Verringern der Dateigröße bei gleichbleibender Qualität.
Wie füge ich ein 360 Foto zu einem Online-Shop hinzu?
Um ein 360 Foto zu einer Onlineshop-Seite hinzuzufügen, sind mehrere Schritte erforderlich:
- Auswahl einer Lösung: Du kannst entweder fertige Plug-ins für die Plattformen verwenden oder deine eigene Lösung implementieren.
- Platzieren des Codes: Hinzufügen des entsprechenden JavaScript- und HTML-Codes auf der Produktseite.
- Ladeoptimierung: Anwendung von Techniken zum schnelleren Laden der Seite.
- Testen: Überprüfe die Leistung auf verschiedenen Geräten und Browsern.
Es lohnt sich, sicherzustellen, dass die Präsentation sowohl auf Computern als auch auf mobilen Geräten funktioniert. Auch die Ladegeschwindigkeit ist wichtig – zu langsames Laden kann potenzielle Kunden abschrecken.